Messegelände

Ehrgeizige, nur partiell realisierte Ausbaupläne für das Messegelände gab es seit den 1920ern, als sich Berlin zum attraktiven Messestandort mausern wollte. Aushängeschild wurde die Funkausstellung mit stadtbildprägendem Wahrzeichen – Heinrich Straumers 1924-26 erbautem, 150 m hohem Funkturm. 1935 startete das Propagandaministerium groß angelegte Neubauten nach Entwurf Richard Ermischs. Das Regime nutzte das Gelände wiederholt für Propagandaveranstaltungen. Beispiele waren die Schau „Deutschland“ anlässlich der Olympischen Spiele 1936, die auch internationalen Gästen ein trügerisch schönes Bild vom NS-Staat vermitteln sollte und die 1937 gezeigte Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit“ mit heroisierendem Rückblick auf das Wirtschaftswachstum seit 1933, das durch eine fatale Schuldenpolitik und die Wiederaufrüstung erkauft worden war.